Im SVE Hamburg legt man seit vielen Jahrzehnten großen Wert darauf, attraktive Sportangebote für alle gesellschaftlichen Schichten und Gruppen anzubieten. Das trifft auch im Besonderen für Menschen mit Handicaps zu, worüber die kommenden Zeilen kurz berichten sollen:
Die Anfänge:
Durch ein besonderes Engagement einer kleinen Gruppe von Trainern, Sport- und Behindertenpädagogikstudenten entstanden bereits 1988 die ersten beiden Inklusionssportgruppen im SVE Hamburg (damals sprach man in der Sportlandschaft noch von Integrationssportgruppen). Dies war zur damaligen Zeit in der Sportszene ein absolutes Novum. Aufgrund von Zuordnungsproblemen beeinträchtigter Sportler und den vorherrschenden „Befindlichkeiten“ vieler „bodenständiger und reaktionärer“ Sportfunktionäre, entschied der Vorstand des SVE schon damals sehr zukunftsweisend, eine eigenständige Inklusionssport-Abteilung einzurichten. Im Rahmen der Abteilungsselbstverwaltung konnten die Inklusionsbefürworter dadurch eigenständig und autonom ihren Weg verfolgen und sich auf die Umsetzung sportlicher und gesellschaftlicher Ziele konzentrieren, ohne allzu große Rücksichten auf Abteilungs- bzw. Verbandsinteressen nehmen zu müssen. Kompetenzstreitigkeiten ging man dadurch weitgehend aus dem Weg.
Der Weg zur Inklusion war steinig aber spannend, denn das gesellschaftliche Leben von Menschen mit Beeinträchtigungen war in den 80er und 90er Jahren noch sehr stark geprägt von Sonder- und Verwahreinrichtungen, Aussonderung und Stigmatisierung. Die Pionierarbeit des SVE Hamburg ist ganz eng mit dem Namen Stefan Schlegel verbunden. Der Abteilungsleiter und hauptamtliche Mitarbeiter des Vereins fungiert seit Anbeginn (1987) als „Motor“ und „Antreiber“ des Inklusionssportes, nicht nur im SVE Hamburg, sondern auch darüber hinaus. Viele „dicke Bretter“ mussten in Behörden, Verbänden, Institutionen und vor allem im Sport gebohrt werden, beschreibt Stefan Schlegel immer wieder die damalige Situation und den langen Weg zur Inklusion. Die Vision des gemeinsamen Sporttreibens von Menschen mit und ohne Einschränkungen wurden im SVE Hamburg in den letzten Jahrzehnten sehr zielstrebig und kontinuierlich weiter vorangetrieben. Durch das freiwillige Engagement vieler Helfer/Innen und Trainer/Innen und den unermüdlichen Einsatz auch außerhalb der Sportszene stieg die Anzahl der inklusiven Sportangebote im SVE Hamburg von Jahr zu Jahr. Mittlerweile ist die Inklusionssportabteilung mit über 500 Mitgliedern zu Deutschlands größtem inklusiven Sportanbieter herangewachsen und gilt in der Hamburger Sportszene als der Vorzeige- und Pionierverein für den Inklusionssport. Diverse, meist ideelle Auszeichnungen (u. a. der Werner-Otto-Preis der Alexander Otto Sportstiftung (2015 & 2020) oder die Auszeichnung „Wegbereiter der Inklusion“ der Senatskoordinatorin für Gleichstellung von Behinderten (2014) und der „Große Stern des Sports“ in Silber vom DOSB und der Volksbank im Jahr 2021) sowie viele Presseartikel belegen das hohe Ansehen, welches diese Abteilung in den letzten dreieinhalb Jahrzehnten erworben hat.